DER SCHREINER
Aus all den genannten Gründen neigen wir dazu, nur einem Schreiner zuzutrauen, die Lage vor Ort einschätzen und ein perfektes Projekt realisieren zu können, indem er eine komplizierte, kundenspezifische Lösung mit nach Maß zugeschnittenen Paneelen anfertigt. Dabei müssen wir zwei Dinge berücksichtigen: Ein Handwerker hat zu Recht hohe Arbeitskosten, folglich wird diese Ausführung teuer sein – oder aber Opfer am Material verlangen: In der Regel sind folglich Schränke von Schreinern zu finden, die minderwertiges Material verwenden müssen, um den Preis zu drücken. Oft sind dann Schränke zu finden, die keine Rückwand besitzen, bei denen auf den Schrankdeckel oder den Sockel verzichtet wurde oder deren Seitenwände und Einlegeböden weiß laminiert mit nur 18 mm auskommen müssen. Vielleicht haben sie von außen schön anzusehende Schiebetüren, doch sind diese Schränke nicht von guter Qualität: Wenn man daran denkt, dass wir in diesen Schränken die Dinge aufbewahren, die wir täglich direkt auf unserem Körper tragen (Kleidung und Unterwäsche, Schuhe und Schmuck), oder in Büros Ordner mit wichtigen Dokumenten aufbewahren, muss man wissen, dass all diese Dinge keine Feuchtigkeit vertragen oder Staub und Schmutz, der in Schränke dringt, die nicht wirklich gut verschlossen sind. Wir glauben, dass nur wirklich außergewöhnliche, maßgefertigte Schränke aus hochwertigem Massivholz und von einer gewissen Exklusivität in die Hände eines Schreinermeisters gehören.
DIE GROSSE BANDBREITE DER BILLIGLÖSUNGEN
Natürlich kann man sich auch mit nicht idealen, aber sehr wirtschaftlichen Kompromissen zufrieden geben, die wir in Massen-Möbelhäusern, bei großen Einzelhändlern oder im Internet findet. Das bedeutet, seitlichen Platz oder oben zu verlieren, was hässlich aussieht und den Stauraum verringert. Zudem sammelt sich jede Menge Staub auf dem Schrank an, und regelmäßiges Saubermachen wird nun auch auf dem Schrank und seitlich von ihm nötig. In gewisser Weise ist dies die einzige Lösung, wenn das Ziel darin besteht, die Kosten auf ein Minimum zu reduzieren. Aber Vorsicht: Diese Wahl kann sich als Bumerang herausstellen. Diese Schränke haben eine viel kürzere Lebensdauer, auch dadurch, da sie schon mit der Absicht konzipiert werden, nur einmal aufgebaut zu werden. Ihr Abbau und Wieder-Aufbau ist schlicht nicht möglich, da sie unbrauchbar werden und nicht wieder zusammengesetzt werden können. Dadurch wird die Anschaffung erneut erforderlich, ohne einen wertigen Schrank, eben nur eine billige Lösung in dem Moment zu haben. Im Hinblick auf Umwelt und Natur bleibt diese Lösung ebenfalls fraglich, die letztlich eine Wegwerfgesellschaft fördert.